Exzellent vernetzt in gesellschaftlicher Verantwortung
Wer wir sind
Wir sind eine im Jahr 2016 gegründete Kooperation von Bibliotheken in Deutschland und somit ein Netzwerk der jüngsten deutschen Provenienzforschung.
Aufarbeitung - Gedenken - Verantwortung
Unsere Leitmotive sind die Aufarbeitung von Enteignungen während des Nationalsozialismus, das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes sowie Ausdruck unserer historischen Verantwortung. Diese Grundsätze prägen unsere Arbeit in der Provenienzforschung, die einen wichtigen Beitrag zur deutschen und europäischen Erinnerungskultur leisten kann. Jede Recherche und jedes restituiertes Buch ist ein Zeichen des Gedenkens an die Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgt, entrechtet, vertrieben, deportiert oder ermordet wurden.
Provenienzforschung in Bibliotheken
Die Provenienzforschung beschäftigt sich mit der Herkunft von Kulturgütern – in unserem Fall mit Büchern –, die Menschen jüdischer Herkunft und anderen Verfolgten während des Nationalsozialismus systematisch geraubt wurden. Jedes Buch erzählt dabei eine eigene Geschichte. Ziel unserer Arbeit ist es, diese Geschichten sichtbar zu machen: Wer hat das Buch besessen? Unter welchen Umständen gelangte es in unsere Bibliotheken? Spuren früherer Eigentümer und Eigentümmerinnen finden sich oft direkt im Buch – etwa in Form von Stempeln, handschriftlichen Einträgen oder Ex Libris – aber auch in historischen Zugangsbüchern, Archiven und Datenbanken. Die Rekonstruktion dieser Wege ist oft mühsam, aber essenziell für eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur. Die Grundlagen unserer Arbeit sind die Washingtoner Prinzipien (Washington Principles), die 1998 verabschiedet wurden. Deutschland hat sich im Jahr darauf in der Gemeinsamen Erklärung verpflichtet, NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter zu identifizieren und, wenn möglich, an die rechtmäßigen Erben zurückzugeben. Dabei soll eine „faire und gerechte Lösung“ gefunden werden. Provenienzforschung leistet so einen wichtigen Beitrag zur historischen Aufarbeitung und zum Gedenken an die Opfer des NS-Regimes.
Kooperation in der Provenienzforschung
Unsere Kooperation ermöglicht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit bei der Suche, der Recherche und der Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenen Büchern – insbesondere aus jüdischem Besitz. Ziel ist es, diese Werke weltweit an heutige Erbinnen, Erben oder Organisationen zurückzugeben. Im Rahmen unseres Netzwerks profitieren wir vom gegenseitigen Wissensaustausch und stärken die Provenienzforschung durch fachliche Zusammenarbeit und kollegiale Unterstützung. Wissen teilen, Erfahrungen austauschen und gemeinsam Lösungen finden – das ist die Basis unserer partnerschaftlichen Arbeit. Die Forschungsergebnisse dokumentieren wir und machen sie über unsere LCA-Datenbank öffentlich zugänglich.
Möchten Sie Teil unserer Kooperation werden?
In Gedenken an die Opfer nationalsozialistischen Unrechts setzen wir uns auch künftig für die Auffindung und Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut ein. Wir freuen uns über neue Kooperationspartner, die dieses Engagement mit uns teilen. Bei Interesse an einer Zusammenarbeit schreiben Sie uns gerne – wir freuen uns auf Ihre Nachricht an: kooperation@lootedculturalassets.de